Materialkunde

Die wichtigsten Echt-Lederarten   Herstellung bzw. Bearbeitung    Kunstleder-Materialmuster

Leder ist ein Oberbegriff. Man muss zwischen zwei verschiedenen "Ledertypen", dem Echtleder und dem Kunstleder, unterscheiden.

Als Echtleder bezeichnet man die Häute von Tieren (z. B. Rind, Schaf, Ziege), deren Faserstruktur durch Gerbung konserviert wird. Es ist eines der ältesten Materialien zur Herstellung von Bekleidung und Schuhwerk.
Leder ist atmungsaktiv, wasserdampfdurchlässig, feuchtigkeitsspeichernd, reißfest und dehnfähig. Während der Benutzung passt es sich verändernden Formen an. Daher ist es nicht ungewöhnlich, das sich Lederbekleidung um ca. 1/2 Konfektionsgröße weiten kann.

In der Regel wird als Kunstleder der Verbund von textilem Gewebe mit einer Beschichtung aus Kunststoff verstanden. Hierbei handelt es sich um Naturfasergewebe oder Kunstfasern, die mit einer weichen PVC-Schicht beschichtet sind. Diese Beschichtungen können je nach Anwendungsfall kompakt oder geschäumt ausgeführt werden. In aller Regel sind die Oberflächen noch genarbt, sodass sie einer Lederstruktur entsprechen.

Die wichtigsten Echt - Lederarten

Glattleder ist narbenseitig (äußere Seite der Haut) verarbeitet. Es kann glatt, genarbt, strukturiert, geschrumpft, glänzend oder matt sein. Durch ein spezielles Bürstverfahren erzielte hochglänzende Oberflächen werden als Brushleder bezeichnet. Dabei sind Leder, welche einen zusätzlichen Farbauftrag erhalten haben, widerstandsfähiger als naturbelassene Leder.

Nubukleder ist ein festes, auf der Narbenseite (äußere Seite der Haut) leicht angeschliffenes Kalb- oder Rindleder mit weicher samtiger Oberfläche, die an Pfirsichhaut erinnert. Das Material ähnelt dem Veloursleder, ist aber insgesamt noch feiner.

Veloursleder (auch Rauleder oder Wildleder) ist ein fleischseitig (innere Seite der Haut) angeschliffenes Leder, welches weich und geschmeidig ist. Es kann von allen Tieren stammen. Einzelne Fasern sind deutlich sichtbar.

Gewachste oder gefettete Leder sind narbenseitig zugerichtete Leder, welche über das durchschnittliche Maß hinaus mit Fetten oder Wachsen ausgestattet sind. Man unterscheidet hier wiederum in gewachste/gefettete Glattleder und gewachste/gefettete Nubukleder.

Lackleder ist Leder mit einer Lackschicht auf der Oberfläche. Es kann glatt oder geprägt sein und unter der Lackschicht Metallicpigmente enthalten. Versiegelt die Lackschicht das Leder vollständig, ist es gegen Feuchtigkeit unempfindlich.

Modeleder werden Leder bezeichnet, die zusätzlich zu den beschriebenen Oberflächen Drucke, teilweise Lackschichten, aufgeplüschte Fasern, Folien, aufgepulverte Metallicpigmente oder ähnliches aufweisen.

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Herstellung bzw. Bearbeitung

Wenn die Häute vom Schlachthof beim Gerber eintreffen, muss dieser die Rohhäute so schnell wie möglich bearbeiten, um die noch verderbliche und nicht konservierte Haut vor Fäulnis zu schützen. Um die rohen Häute lagerfähig zu machen, kann man diese auch einsalzen. Der Gerber verwendet waschmaschinenartige rotierende Trommeln, bzw. Fässer oder bottichartige Haspeln für seine chemischen Nassprozesse.

Nach dem Waschen der Haut, der Weiche, wo Schmutz, Dung, Blut und evtl. Salz der Konservierung gelöst wird, werden die Haare im Äscher entfernt. Nach der Enthaarung muss das Unterhautbindegewebe (Fleisch und Fett) durch das Entfleischen mechanisch abgeschabt werden.

Dickere Großviehhäute kann man horizontal in zwei Teile flächenmäßig spalten. So dass der obenliegende Teil der Haut, der Narbenspalt für hochwertige Leder, und der untere Fleischspalt für minderwertige Leder verwendet werden kann. Die Dicke der Haut kann, gemäß der zu produzierenden Lederart, millimetergenau eingestellt werden.

Weil im Äscher die Häute mit alkalischen Lösungen (z.B. Kalk) behandelt werden, folgt danach das Entkälken zur Entfernung der alkalischen Lösung. Zur Vorbereitung der Gerbung ist das Pickeln notwendig. Hier wird die Haut mit einer sauren Lösung auf die folgende Gerbung vorbereitet.

Die Gerbung wird üblicherweise mit mineralischen gerbfähigen Salzen oder mit pflanzlichen, vegetabilen Gerbstoffextrakten, z.B. bestimmten Akazien, durchgeführt.

Der nächste Arbeitsschritt ist das Abwelken wobei dem nassen Leder ein Teil des Wassers abgepresst wird, um das Falzen, zu ermöglichen.

Das Falzen kommt einem Hobeln gleich, wobei das Leder beim Falzen zehntelgenau in seiner Dicke eingestellt werden kann. Das anschließende Neutralisieren bereitet die Leder auf die weiteren Arbeitsschritte vor.

Die Nachgerbung, Färbung und Fettung verleiht dem Leder die gewünschten Eigenschaften, wie z.B. das farbliche Aussehen und die Weichheit.

Nach dem Trocknen kommt das Leder zum Stollen, wobei die angestrebte Weichheit mechanisch erreicht wird.

Die nachfolgende Zurichtung beschreibt nur die Oberflächenbehandlung, bzw. Oberflächenveredelung, der Lederoberseite. Mit Spritzmaschinen oder Druckmaschinen kann dem Leder eine Farbschicht und Schutzschicht gegen äußere Einflüsse appliziert werden. Das Bügeln am Ende erhöht den Glanz und glättet das Leder.

Leder ist ein durch Menschenhand veredeltes Naturprodukt dessen Langlebigkeit bei sachgerechter Handhabung von kaum einem anderen Produkt erreicht wird.

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Kunstleder - Materialmuster:

 

 

 

Alcantara® ist der Name eines in Japan entwickelten, und in Italien in Lizenz hergestellten auf Polyester und Polystyrol basierenden Mikrofaserstoffs.
In Japan wird Alcantara auch Ecsaine® genannt, in den USA kennt man es als Ultrasuede®.
Durch Extrusion der beiden miteinander vermischten Grundkomponenten entsteht ein extrem dünner Faden, aus dem sich besonders weiche und anschmiegsame Stoffe weben lassen, die in ihrer Oberflächenbeschaffenheit an Velourleder erinnern, aber deutlich preisgünstiger als Leder sind. Alcantara kommt in den verschiedensten Bereichen der Textilverarbeitung als Vliesstoff zum Einsatz, so zum Beispiel für Bekleidung und als Gebrauchstextile (Dekostoff oder im Innenbereich von Autos als Sitzbezug).



(c) Hans Reinke Handelsgesellschaft m.b.H.

 


Aythana

Bresta

Candela

Palatexo

Tundra-Techno

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